Ihren Ursprung nimmt die Psychoanalyse vor inzwischen über 100 Jahren bei Sigmund Freud und seiner Erkenntnis, dass es in unserer Psyche Anteile gibt – Gefühle, Gedanken, Wünsche – die uns nicht bewusst sind, aber dennoch auf unser Verhalten und Empfinden wirken. Solch unbewusste, aber auch bewusste Wünsche, Gedanken oder Gefühle können zu inneren Konflikten führen, zum Beispiel, wenn zugleich unterschiedliche Bedürfnisse vorliegen, die einander widersprechen. Unbewusste Inhalte und Konflikte können unser Beziehungsverhalten bestimmen und z.B. dazu führen, dass wir uns immer wieder in einer sehr ähnlichen, unbefriedigenden Beziehungsstruktur wiederfinden oder dass wir Symptome entwickeln, die großen Leidensdruck hervorrufen können. Diese Symptome haben immer einen guten Grund, einen tieferen Sinn, der als Lösungsversuch eines Dilemmas verstanden werden muss.
Das Setting, also die Frage nach der Gestaltung der therapeutischen Arbeit, richtet sich nach der Indikation, also der Problematik, die einen Menschen zur Psychotherapie führt und wird in Übereinstimmung mit den Patient:innen festgelegt.
Bei den psychoanalytisch orientierten Verfahren gibt es zum einen die Möglichkeit einer psychoanalytisch orientierten Einzelpsychotherapie, diese findet 1-2 mal wöchentlich im Sitzen statt.
Zum anderen gibt es die klassische Psychoanalyse, die 3-4 mal pro Woche im Liegen auf der Couch stattfindet, wobei die Analytiker:in hinter der Couch sitzt. Durch die liegende Position wird u.a. das freie Assoziieren erleichtert, das den Zugang zu unbewussten Inhalten ermöglicht. Beide Settings sind keine Kurzzeittherapien.
Der Prozess des Erinnerns-Wiederholens-Durcharbeitens braucht Zeit und auch das Vertrauen in der Beziehung zwischen Patient:in und Therapeut:in braucht Zeit, um zu wachsen. Es geht dabei nicht darum, „Störungen“ schnell zu beheben, nur um ein rasches Funktionieren wieder herzustellen, sondern um tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen und persönliches Wachstum. Wie lange dieser Prozess dauert, ist eine sehr individuelle Frage und hält sich mitunter nicht an Schemata und Kontingente. Die Therapiedauer richtet sich nach dem Bedarf und den Möglichkeiten der Patient:innen.
Es gibt im Leben immer wieder Situationen, die eine akute Krise hervorrufen können, auch wenn sich eine Person zuvor als stabil erlebt hat und keinerlei Leidensdruck verspürt hat. In diesem Fall gibt es die Möglichkeit einer Krisenintervention, die die Unterstützung, Begleitung und Stabilisierung in einer schwierigen Lebensphase zum Ziel hat und nur für einen kürzeren Zeitraum gebraucht wird.
Psychologische Beratung und Coaching beschränken sich auf konkrete Fragestellungen, die zu einer erhöhten Belastung im Leben führen und in einem geschützten, speziell diesen Fragen gewidmetem Raum, bearbeitet werden können.
Jeder Vereinbarung zu einer gemeinsamen Arbeit gehen 1-3 Vorgespräche voraus, um genau zu klären, welches Setting für die persönliche Problematik am geeignetsten ist und um zu erspüren, ob wir uns vorstellen können, miteinander zu arbeiten und ob Sie sich mit mir als Therapeutin wohl und sicher fühlen.
Ich behandle in meiner Praxis psychotherapeutisch Probleme, die in der gängigen Diagnostik den Bereichen Angststörungen, Depressionen, Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen, psychosomatischen Störungen, sexuellen Funktionsstörungen, Traumafolgestörungen und Zwängen zuzurechnen sind.
Ein besonderes Anliegen sind mir auch die Themen Kinderwunsch, Fehl- und Totgeburten, traumatische Geburtserfahrung und Bindungsprobleme.
Meiner Erfahrung nach bleiben Eltern in diesen Situationen viel zu lange alleine mit ihrer Trauer, Angst, Wut, Verzweiflung und Überforderung. Wenn es um das eigene Kind geht, tendieren Eltern oft dazu, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse hintanzustellen.
Ist die eigene Belastung aber zu groß, ist es nicht mehr möglich, adäquat für das eigene Kind da zu sein – das gilt natürlich für alle Eltern, die in jedweder Form psychisch stark belastet sind.
Auch die Trauer um ein verlorenes Kind – selbst wenn die Schwangerschaft noch nicht weit fortgeschritten war – braucht und verdient Raum und Zeit.
Gerade Frauen haben oft den Anspruch an sich, mit allem, was das Muttersein betrifft, alleine fertig werden zu müssen, weil frau das doch „von Natur aus“ können müsste. Oft spielen Scham und das Gefühl, nicht gut genug zu sein, eine Rolle. Diese Gefühle resultieren aus patriarchalen gesellschaftlichen Erwartungen, die leider immer noch wirkmächtig sind.